Kennzahl 5 - Mittlerer Bürostundensatz

Der kostendeckende mittlere Bürostundensatz ist in Architekturbüros – vermutlich durch niedrigere Gehälter bei Architekten – etwas geringer als in Ingenieurbüros. Den mittleren Bürostundensatz kann man schnell ermitteln, wenn man die Gesamtkosten des Büros und die gesamten Projektstunden der Mitarbeiter einschließlich Inhaber kennt, die in den verschiedenen Aufträgen des Vorjahres angefallen sind. Der kostendeckende mittlere Bürostundensatz ergibt sich aus der Formel:

Gesamtkosten
Projektstunden

K5

Beispiel:

Bei Gesamtkosten in Höhe von EUR 380.000,- und insgesamt 7.238 Projektstunden der technischen Mitarbeiter und des Inhabers beträgt der mittlere Bürostundensatz EUR 52,50.
Unter der Voraussetzung, dass der Inhaber sein Büro im laufenden Jahr ähnlich fortführt wie im Jahr zuvor, hat er damit einen Anhaltspunkt, welchen Stundensatz er im Durchschnitt über alle Aufträge mindestens erreichen muss, um ohne Verlust zu arbeiten.
Jeder Cent über diesem Betrag fließt somit in den Gewinn. Denn im mittlerein Bürostundensatz sind auch die (All-)Gemeinkosten des Büros enthalten, die ebenfalls erwirtschaftet werden müssen: Sobald alle Kosten gedeckt sind, fällt Gewinn an.
Sollte sich die Bürostruktur absehbar nicht verändern, kann vorläufig mit diesem Wert weitergerechnet werden, außer wenn sich gravierende Mitarbeiterbewegungen ergeben. Dann sollte der mittlere Bürostundensatz aufgrund von Erwartungen und vorläufigen Annahmen rechtzeitig fortgeschrieben werden, um immer gesicherte Zahlen zur Verfügung zu haben.
Der mittlere Bürostundensatz dient vor allem zum Vergleich der Kostenentwicklung im Laufe der Jahre oder als sog. Benchmarking mit anderen Büros.